Zurück zu 7 %: Steuerentlastung für die Gastronomie in Deutschland ab 2026

Deutschlands Gastronomen haben Grund zur Freude: 45 Tage nach der Bundestagswahl steht der Koalitionsvertrag – und er bringt gute Nachrichten für die Branche. Ab dem 1. Januar 2026 wird die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie dauerhaft auf 7 % gesenkt. Das bedeutet nicht nur eine dringend benötigte wirtschaftliche Entlastung, sondern vor allem auch Planungssicherheit und mehr Klarheit. Wir haben zusammengefasst, was aktuell noch gilt, was die Steuersenkung konkret bedeutet, wer profitiert– und welche Erleichterungen der neue Koalitionsvertrag noch für die Branche bereithält. 

Das aktuelle deutsche Mehrwertsteuer-Wirrwarr am Beispiel eines Cappuccinos

Stell dir vor, du bestellst einen Cappuccino in deinem Lieblingscafé: Für Getränke gilt in Deutschland grundsätzlich 19 % Mehrwertsteuer – egal, ob du sie vor Ort trinkst oder mitnimmst. Ganz einfach, oder? Aber aufgepasst, jetzt wird’s kompliziert: Hat der Cappuccino einen Milchanteil von mindestens 75 %, kann er als Milcherzeugnis gelten und damit als Lebensmittel eingestuft werden. Dann wären nur noch 7 % Mehrwertsteuer fällig. Allerdings nur, wenn du ihn „to-go“ bestellst. Trinkst du ihn dort, gelten trotzdem 19 %, weil der Verzehr vor Ort pauschal so besteuert wird. Und es wird noch absurder: Bestellst du deinen Cappuccino mit Hafer- oder Sojamilch statt mit Kuhmilch, greift der ermäßigte Steuersatz nicht – dann gelten immer 19 %, egal wo du ihn trinkst. Ein und dasselbe Produkt kann also je nach Zubereitung oder Verzehrort unterschiedlich besteuert werden – ein echtes Steuerchaos, das nun endlich ein Ende haben soll.  

Warum die Rückkehr zu den 7 % so wichtig ist

Die Mehrwertsteuer auf Speisen wurde erstmals während der Corona-Pandemie von 19 % auf 7 % gesenkt. Diese Maßnahme war Teil eines Entlastungspakets, das vielen Gastronomiebetrieben zumindest zeitweise etwas Luft verschafft hat. Inzwischen sind die Hilfsmaßnahmen ausgelaufen, die wirtschaftlichen Herausforderungen haben sich im Gegenzug nochmal verschärft. Die Rückkehr zum regulären Steuersatz von 19 % zum 1.1.2024 wurde daher stark kritisiert. Branchenverbände wie die DEHOGA schlagen seit Monaten Alarm: Die erhöhte Mehrwertsteuer, steigende Kosten und sinkende Umsätze würden Gastronomiebetriebe unter enormen Druck stellen. Laut aktueller DEHOGA-Umfrage rechnet jedes dritte Unternehmen (33,5%) damit, 2025 in die Verlustzone zu rutschen. Die Rückkehr zum ermäßigten Steuersatz von 7 % ist daher ein dringend benötigter Schritt zur wirtschaftlichen Entlastung der Gastronomie 

Mehr Spielraum, weniger Druck: Die Vorteile auf einen Blick

Eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer bewirkt, dass Gastronomiebetrieben pro verkauftem Gericht mehr vom erwirtschafteten Geld bleibt – weil weniger an den Staat abgeführt werden muss. Die Margen verbessern sich, ohne dass die Preise für die Gäste erhöht werden müssen, und gestiegene Kosten können besser abgefedert werden. Außerdem gewinnen Gastronomiebetriebe dadurch finanziellen Spielraum für Investitionen – zum Beispiel in moderne Küchentechnik, digitale Tools zur Effizienzsteigerung, die Schulung und Bindung von Mitarbeitenden oder ein verbessertes Gästeerlebnis. Nicht zuletzt stärkt die Steuerentlastung auch die Wettbewerbsfähigkeit: Insbesondere Betriebe mit hohem Speiseanteil werden gezielt entlastet und können sich besser gegenüber Lieferdiensten, To-go-Angeboten und großen Systemgastronomiebetrieben behaupten.

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Aber jetzt mal Butter bei die Fische: Wer profitiert wirklich?

In den Medien liegt der Fokus aktuell oft auf den großen Playern – doch von der Mehrwertsteuersenkung profitieren alle Gastronomiebetriebe. Ganz gleich, wie groß sie sind und welches Essen sie anbieten. Besonders dringend ist die Entlastung aber für kleine Lokale, Cafés und klassische Restaurants ohne große Rücklagen. Sie sind von den steigenden Kosten besonders betroffen – und haben im Vergleich zu Ketten oder der Systemgastronomie deutlich weniger Möglichkeiten, gegenzusteuern, etwa durch Preisanpassungen oder Mengeneffekte. 

Weniger Steuer = günstigere Preise?

Klingt vielleicht erst mal logisch, ist aber nicht ganz so einfach. Denn die Steuersenkung führt nicht automatisch zu niedrigeren Preisen auf der Speisekarte. In vielen Fällen hilft sie Gastronomiebetrieben erst dabei, ihre Preise zu halten – trotz steigender Kosten für Lebensmittel, Personal, Energie und Co. Die Entlastung ist also vor allem dafür gedacht, den wirtschaftlichen Druck innerhalb der Branche abzufedern. 

Mehr Luft für den Alltag: Entlastung auch jenseits der Steuer

Neben der Mehrwertsteuersenkung sieht der Koalitionsvertrag weitere Maßnahmen vor, die den Alltag in Gastronomiebetrieben erleichtern sollen. Geplant ist unter anderem eine Senkung der Energiepreise um mindestens 5 Cent pro Kilowattstunde und der Abbau bürokratischer Hürden, wie Berichts- und Dokumentationspflichten. Zusätzlich ist die Einführung einer Wochenarbeitszeit statt einer täglichen Höchstarbeitszeit vorgesehen. Das soll für mehr Klarheit bei der Planung sorgen und es Betrieben erleichtern, Dienstpläne an den tatsächlichen Arbeitsalltag anzupassen. 

Fazit

Die ab 2026 geplante dauerhafte Mehrwertsteuersenkung ist für Gastronomiebetriebe eine wichtige Entlastung. Nach einer Phase wirtschaftlicher Unsicherheit, steigender Kosten und sinkender Umsätze bringt diese Maßnahme endlich Planungssicherheit und mehr Spielraum. Ergänzt durch weitere Maßnahmen wie Energiepreisbremsen, weniger Bürokratie und flexiblere Arbeitszeitmodelle zeigt der Koalitionsvertrag, dass die Herausforderungen der Branche ernst genommen werden. Bis 2026 bleibt zwar noch Zeit – doch digitale Tools wie MEINbusiness können dir schon jetzt dabei helfen, Prozesse zu optimieren und die Effizienz deines Gastronomiebetriebs zu steigern, um langfristig mehr Gewinn zu erzielen. 

 

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